Nach dem Minischweineasyl führte mich mein nächster Besuch zum Thema Tierschutz in einen der Gnadenhöfe von Animal Spirit. Der Verein hat drei Gnadenhöfe in ganz Österreich, den Ältesten gibt es seit 2002 in Niederösterreich am Hendlberg. Dort leben knapp 150 Tiere, die gerettet wurden. Gemeinsam mit meiner Freundin Raffi führte uns Pflegerin Tanja durch das 3 Hektar große Areal, auf dem es nur so vor freundlichen Fellnasen wimmelt. 

Die Tiere kommen oft aus schrecklichen Verhältnissen, wurden gequält, eingesperrt, schlecht behandelt. Bis zu ihrem natürlichen Tod dürfen am Hendlberg Pferde, Esel, Lamas, Rinder, Schafe, Ziegen, Hängebauchschwein, ehemalige Massentierhaltungs-Hühner, Versuchs- oder Mastkaninchen sowie Meerschweinchen leben. Ein paar Hunde und Katzen haben sich auch dazu gesellt! Auf dem zweiten Gnadenhof in Oberösterreich, den es seit 2006 gibt, leben sogar knapp 450 Tiere auf 20 Hektar.

Täglich erreicht das Team Anfragen für neue Tiere, doch die Kapazität ist begrenzt. Mit nur 18 fixen MitarbeiterInnen ist es dem Verein unmöglich, alle Tiere, die ein Zuhause suchen, aufzunehmen. Ein großes Problem sind seit Jahren Fohlentransporte nach Italien. Die Problematik: Jährlich werden Unmengen an Fohlen, die nicht schön genug zum Züchten sind, nach Italien verkauft, um dort gemästet und geschlachtet zu werden. Fohlenfleisch gilt nicht nur als besonders “gesund” für Menschen, sondern wird auch oft an Hunde verfüttert. Animal Spirit ist die einzige Tierschutz-Organisation, die Tiere regelmäßig freikauft, bevor sie nach Italien als “Schlachtfohlen” verfrachtet werden.

Es ist kaum zu glauben, welche Schicksale diese wunderschönen, tollen Tiere hinter sich haben oder vor sich gehabt hätten. Besonders die Freundschaften zwischen ihnen sind unglaublich berührend. Ponydame Alba, die jahrelang privat auf engstem Raum gehalten und nicht artgerecht mit Brot gefüttert wurde, hat am Hof eine tiefe Freundschaft mit Marlene, dem Schaf, gefunden. Die beiden sind unzertrennlich.

Besonders schön ist auch die Geschichte von Annemarie, der 700 Kilogramm Kuhdame, die die schönsten Augen hat, in die ich je geblickt habe. Annemarie hat sich mit den Ziegen am Hof angefreundet und ist längst Teil ihrer Gruppe.

Wie für jeden Verein ist auch für Animal Spirit vor allem finanzielle Unterstützung enorm wichtig. Für den dritten Hof, der im Mai 2016 erworben wurde, musste ein Kredit von 250.000 € aufgenommen werden – eine beträchtliche Summe. Ich erfahre auch, dass der Bau eines Pony Stalls über 12.000 € kostete. Beträge, die man sich als Außenstehende gar nicht erwartet. Bitte helft diesem tollen Verein mit einer kleinen Spende!