FAQ: Vegane Hundeernährung

Als ich vor zwei Wochen bei Claudia Stöckl in “Frühstück bei mir” zu hören war, ging es ganz kurz um vegane Hundeernährung. Ein Thema, das ich kaum bis nie anspreche, weil ich weiß, wie es die Gemüter erhitzt. Nach dem Interview auf Ö3 gab es einige Beiträge der Boulevardpresse, ohne viel Recherche und Hintergrundwissen, sodass ich einige Tage mit Hasskommentaren aber auch persönlichen Drohungen zu tun hatte. Deswegen möchte ich dieses Thema heute, gemeinsam mit Tierärztin Carina Eggers der Firma naftie – Natürliches für Tiere, aufarbeiten. Ihr hattet die Möglichkeit, auf Facebook Fragen zu stellen und wir haben unser Bestes gegeben, auf Alles einzugehen.

Bevor jetzt wieder die Fackeln und Heugabeln ausgepackt werden: bitte tief durchatmen und lesen. Zusätzlich zu den Fragen an Tierärztin Eggers gab es auch einige Fragen an mich, die ich vorab beantworten möchte.

 

1. Wie hast du angefangen umzustellen? Hat es ihr von Anfang an geschmeckt oder hat sie es verweigert? Freut sie sich jetzt über ihr fleischloses Futter genauso wie früher?

Mala ist ein Hund, der alles gerne frisst. Sie war ein Straßenhund in Serbien, hat sich also das erste Lebensjahr von Resten auf der Straße ernährt. Mala hat das vegane Futter von Anfang an gut geschmeckt, vor allem “special treats” wie gedämpften Brokkoli, Cashew Nüsse oder Banane mit Erdnussbutter liebt sie heiß. Natürlich liebt Mala auch Fleisch, keine Frage. Jeder Hund ist anders! Manche mögen veganes Futter sogar lieber als Fleisch, manche gar nicht. Geschmack ist bekanntlich verschieden, wie bei Menschen auch! Mir persönlich schmeckte Fleisch auch immer gut, was aber nicht heißt, dass ich es zwangsläufig brauche. Die Umstellung selber haben wir mit mehreren TierärztInnen abgesprochen und langsam durchgeführt. Wir haben zuerst die Fleischration reduziert und Woche für Woche auf Null gebracht.

 

2. Hast du die Umstellung mit deinem Tierarzt/Tierärztin besprochen?

Selbstverständlich! Ich bin keine Tierärztin und keine Expertin. Sprich: ich habe es den Profis überlassen. Zuerst wurde gecheckt, ob Mala irgendwelche gesundheitlichen Einschränkungen hat, die vegane Ernährung ausschließen würde. Nachdem das geklärt wurde, stand der Umstellung nichts mehr im Weg. Wir haben ihr Blut dann ca. alle sechs Monate kontrollieren lassen um sicherzugehen, dass alles passt. Übrigens: jeder Mensch sollte sein Haustier regelmäßig checken lassen, egal was es zu essen bekommt.

 

3. Was fütterst du Mala?

Nachdem wir keine Zeit zum Kochen haben, sind wir auf Fertigfutter angewiesen. Gott sei Dank gibt es einige Marken, die als veganes Alleinfuttermittel gefüttert werden können und den täglichen Nährstoffbedarf des Tieres decken. Mir ist vor allem wichtig, dass es sich um hochwertiges Bio-Futter handelt, das größtmöglich regional ist. Außerdem schauen wir, dass Mala möglichst weniger Getreide, Soja und gar keinen Zucker bekommt.

 

4. Wird Mala ausschließlich vegan ernährt?

Mala wird zu 90 % vegan ernährt. Bei uns gibt es nur veganes Futter, zu ganz besonderen Anlässen kaufen wir ihr Käse oder Bio-Lachs. Wenn sie bei BabysitterInnen wie zB. unseren Eltern ist, bekommt sie auch Fleisch oder Fisch – da mischen wir uns nicht ein. Uns ist wichtig, dass in unserem Haushalt kein totes Lebewesen gefüttert wird. Was außer Haus passiert, darf Mala, oder die Person, die auf sie aufpasst, selber entscheiden.

 

5. Hat die Umstellung Auswirkungen auf Malas Verhalten gehabt? 

Nein, nicht wirklich. Ihr Fell ist bloß glänzender geworden!

 

6. MUSS ich meinen Hund vegan ernähren?

Um Gottes Willen, nein! Ich verfolge mit Veganismus in keinster Weise einen dogmatischen Ansatz. Jeder Mensch darf machen, was er/sie möchte und alles, was ich euch hier erzähle, ist ein Einblick in wie ich es mache. Es ist weder eine Empfehlung noch Zwang, sondern lediglich ein Einblick. Ich finde es super, wenn Menschen und Tiere es zumindest schon mal schaffen, den Gehalt tierischer Lebensmittel zu reduzieren, das ist bereits ein großer Schritt! Ich selbst mache ja auch ab und dann Ausnahmen und esse etwas Vegetarisches, wenn nichts Veganes verfügbar ist (zB. auf Reisen).

FRAGEN AN TIERÄRZTIN CARINA EGGERS:

1. Was ist ein Hund denn nun? Fleischfresser, Allesfresser?

Durch das enge Zusammenleben von Mensch und Hund in den letzten 10.000-15.000 Jahren hat sich der Hund, ursprünglich zur Gattung der Karnivoren gehörend, immer mehr dem Menschen, einem Omnivoren, angepasst. Selbst der Wolf ist kein strikter Fleischfresser, sondern ernährt sich von ganzen Beutetieren, samt Darminhalt. Je nach Versorgungslage ernährt er sich auch von Früchten, Gräsern, Wurzeln, Blättern und teilweise Exkrementen. Somit kann man den Hund nicht als reinen Karnivoren bezeichnen. Studien an freilebenden Hunden zeigen, dass nur ein geringer Anteil der täglichen Futtermenge aus Fleisch besteht.

 

2. Kann man einen Hund theoretisch rein vegan ernähren?

Generell ja. Allerdings gibt es Ausnahmen: im Wachstum befindliche Tiere, sowie trächtige und säugende Hündinnen sollte man nach Möglichkeit nicht rein vegan ernähren, da sie einen erhöhten Nährstoff- und Energiebedarf aufweisen. Auch sollte man beachten, dass eine vegane Ernährung ausgeglichen, abwechslungsreich und bedarfsdeckend sein sollte. Mit einem ausgewogenen Menü kann der Hund sogar vollständig auf Fleisch verzichten, ohne auf etwas verzichten zu müssen. Dieses sollte man durch Ernährungsspezialisten überprüfen lassen.

 

3. Was für Nährstoffe braucht ein Hund?

Der Grundbedarf eines Hundes unterscheidet sich kaum von denen des Menschen, allerdings gibt es ein paar grundlegende Unterschiede in der Menge und Umsetzung mancher Nährstoffe. So hat der Hund zum Beispiel einen deutlich höheren Calciumbedarf, der eng an die Phosphoraufnahme gekoppelt ist. Überschüssiges Calcium kann vom Hund gespeichert werden und langfristig zu Problemen führen, während es vom menschlichen Organismus ausgeschieden wird. Zu viel Phosphor, wie es durch eine fleischreiche Ernährung dem Körper zugeführt wird, kann zu einem sekundären Calciummangel und Knochenabbau führen. Ein weiteres Beispiel sind die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. Diese werden vom Körper gespeichert. Eine Unter-, aber auch Überversorgung kann dem Organismus schaden.

 

4. Ich möchte meinen Hund nicht komplett fleischlos ernähren, was wäre eine Alternative zu vegetarischer/veganer Ernährung?

Eine Alternative zu einer fleischlosen Ernährung wäre es, die Menge an tierischem Eiweiß auf maximal ein Drittel in der Ration zu reduzieren. Alternativ kann man bei einer fleischreichen Fütterung sogenannte Entlastungstage einführen, an denen gänzlich auf tierisches Eiweiß verzichtet wird. Besonders ältere Hunde, deren Stoffwechselorgane wie Leber und Niere in ihrer Leistungsfähigkeit oft herabgesetzt sind, profitieren sehr davon.

 

5. Verstößt vegane Hundeernährung gegen das Tierschutzgesetz?

Solange der Hund alles bekommt was er braucht, verstößt man nicht gegen das Tierschutzgesetz. Dort heißt es, dass man ein Tier „…seiner Art und seinem Bedürfnis entsprechend angemessen ernähren, pflegen und artgerecht unterbringen muss.“ Wenn man sich umgekehrt fragen würde, ob eine reine Ernährung des Hundes mit Fleisch der Art entsprechend angemessen ist, so ist dies fragwürdig, da auch der Wolf und die Katze pflanzliche Bestandteile mit ihrer Nahrung aufnehmen.

 

6. Ihr bei naftie verfolgt die fleischreduzierte Philosophie – was bedeutet das genau? Wie viel Fleisch empfehlt ihr?

Wir von naftie wollten ein Bio-Hundefutter, das wirklich gut ist – und zwar für alle Tiere. Denn gerade uns als Tierhalter sollte doch das Wohl aller Tiere am Herzen liegen, oder? Warum dann riesige Mengen Fleisch in unsere Hunde hineinfüttern, wenn sie diese großen Mengen Fleisch gar nicht benötigen und dadurch unnötig viel Leid erzeugt wird?

In unserer Praxis empfehlen wir den Tierhaltern, dass der Anteil an tierischem Eiweiß im Menü für einen ausgewachsenen Hund nicht mehr als ein Drittel betragen sollte. Es ist auch sinnvoll 1-2 mal wöchentlich ganz auf tierisches Eiweiß zu verzichten. Für diese Art der Ernährung eignen sich unsere Friendly Food Menüs (fleischreduziert) und Peace Food Menüs (vegan) hervorragend. Auch mit unserer Pure Food Linie kann man ganz leicht die Komponenten anpassen um auf diese prozentualen Anteile zu kommen.

Durch den übermäßigen Verzehr an tierischem Eiweiß können sehr viele Erkrankungen entstehen. Besonders Hunde ab dem 5.-6. Lebensjahr, deren Leber- und Nierenfunktion oft eingeschränkt ist, können das überschüssige tierische Eiweiß nicht ausreichend verarbeiten und dementsprechend ausscheiden. Dadurch lagert sich das Harnsäuresalz (Urat) im Gewebe (besonders in den Gelenken und Muskeln) ab, was unter anderem schmerzhafte Bewegungsstörungen, Hautirritationen mit Juckreiz, Haarausfall, Schuppenbildung, ständiges Grasfressen (unter Umständen Zeichen einer Übersäuerung), Ohrenentzündungen, sowie Probleme mit den Analdrüsen zur Folge haben kann (siehe hierzu die Arbeiten von Dr. med. vet. Peter Berger in dem Buch „Vitalblutdiagnostik bei Tieren“). Bei Erkrankungen, die durch zu viel tierisches Eiweiß ausgelöst wurden, macht es durchaus Sinn eine Fütterungsregulierung mit einer tiereiweißfreien Ernährung durchzuführen.

Auch wissen wir ja mittlerweile, dass chronische Erkrankungen wie z.B. Krebs in einem sauren Milieu stattfinden, was wiederum durch zu viel tierisches Eiweiß entsteht. Deshalb ist es wichtig für einen Ausgleich mit basischen Futterkomponenten zu sorgen – dazu gehören die meisten Obst- und Gemüsesorten, sowie Hülsenfrüchte und einige Getreide- und Pseudogetreidesorten.

Zudem schont die Verfütterung von weniger tierischem Eiweiß die natürlichen Ressourcen wie Wasser, Luft und Bodenflächen. Auch werden so weniger Treibhausgase produziert und das Leid aller Tiere wird deutlich verringert. Es trägt auch zur besseren Nutzung der Nahrungsmittel bei, da beispielsweise zur Produktion von einem Kilo Rindfleisch ca. 6-8 mal so viel pflanzliche Nährstoffe wie Getreide und Soja benötigt werden.

 

7. Wenn ich meinen Hund komplett vegan ernähren möchte, worauf muss ich besonders achten. Muss ich Supplemente füttern?

Hier kommt es auf die Art der Fütterung an. Es gibt kommerzielle Produkte, bei denen die Nährstoffe bereits zugesetzt wurden. In hochwertigem, biozertifiziertem Futter dürfen nicht alle Nährstoffe von vornherein zugesetzt werden. Daher sollte bei diesem Futter, ebenso wie bei selbsterstellten Rationen, supplementiert werden. Unserer Meinung nach ist eine nachträgliche Supplementierung zum Beispiel mit naftie nutri completti, hochwertigen Ölen und eventuell Kräutern sinnvoller, da diese individuell auf die Bedürfnisse eines jeden Tieres angepasst werden kann. Dadurch wird einer Über- oder Unterversorgung vorgebeugt. Außerdem sind manche Nährstoffe hitzeempfindlich und sollten den Mahlzeiten stets frisch zugesetzt werden.

 

8. Auf welche Blutwerte sollte ich bei einem fleischreduzierten oder fleischlosen Haustier besonders achten?

Es ist ratsam sich nicht nur auf Blutwerte zu verlassen, sondern auch auf das äußere Erscheinungsbild wie das Fell, die Aktivität und den Körpergeruch zu achten. Einige Blutparameter wie Elektrolyte, Mineralstoffe und Vitamine können einen guten Anhaltspunkt über die aktuelle Stoffwechsellage geben. Hier wären unter anderem Vitamin B12, Folsäure, Natrium, Kalium und Magnesium zu nennen. Doch Vorsicht: Da jeder Organismus in der Lage ist bis zu einem gewissen Grad zu kompensieren, spiegeln viele Blutwerte nur selten den tatsächlichen Zustand des Körpers wieder. Ein Beispiel lässt sich anhand eines Calciummangels erörtern.  Bei einem andauernden Calciummangel kommt es zu einer vermehrten Bildung von Parathormonen. Dies führt zu einem Abbau von Calcium aus den Knochen, welches dann über das Blut zu den Muskeln transportiert wird. In diesem Fall würde der Calciumgehalt im Blut nicht das korrekte Bild wiederspiegeln. Es ist jedoch gerade bei älteren Tieren sinnvoll die Blutwerte in regelmäßigen Abständen die Blutwerte zu kontrollieren, da man dadurch in vielen Fällen frühzeitig Probleme was z.B. die Organe wie Leber und Niere angeht erkennen kann.

 

9. Kann man Katzen fleischreduziert oder gar fleischlos ernähren?

Der Organismus der Katze ist, unter anderem aufgrund der deutlichen kürzeren Domestizierung, vom Stoffwechsel her nicht in der Lage gänzlich auf tierisches Protein zu verzichten. Trotzdem nimmt sie in freier Wildbahn über ihre Beutetiere pflanzliches Material und Kohlenhydrate auf. Somit kann bei ausreichender Proteinversorgung das tierische Eiweiß etwas reduziert werden, eine rein pflanzliche Ernährung ist allerdings nicht anzuraten. Bei einer fleischreduzierten Ernährung sollte auf eine ausgewogene Supplementierung, besonders mit essentiellen Aminosäuren, geachtet werden.

 

10. Ist eine ausgewogene Ernährung von Rasse zu Rasse unterschiedlich ?

Eine ausgewogene Ernährung ist nicht rasseabhängig. Es kommt vielmehr auf das Aktivitätslevel, das Alter, den Gesundheitszustand und teilweise auch auf die Größe des Hundes an. So haben heranwachsende, tragende/laktierende und sehr aktive Tiere im Vergleich einen deutlich höheren Energie- und Nährstoffbedarf.

 

11. Gibt es Gemüse und Getreide etc., die man einem Hund nicht füttern sollte?

Es gibt wenige Gemüsearten, die besser nicht auf dem Speiseplan eines Hundes stehen sollten wie zum Beispiel Zwiebeln. Wir raten davon ab Soja, Mais oder Weizen regelmäßig zu verfüttern, da diese inzwischen zu einigen der Hauptgründen von Futtermittelunverträglichkeiten zählen. Soja kann in den Schilddrüsenstoffwechsel eingreifen und die Hormonproduktion, sowie den Jodstoffwechsel beeinflussen. Dadurch kann es zu Schilddrüsenproblemen kommen. Alle drei enthalten eine gewisse Menge an Trypsin-Inhibitoren, welche die Spaltung und Aufnahme von Proteinen und Nährstoffen hemmen können. Außerdem ist es wichtig, dass alle Gemüsesorten die wir Menschen nicht roh essen können, dem Hund natürlich auch nur in gekochter Form gefüttert werden dürfen. Beim Getreide ist es wichtig, dass es in aufgeschlossener Form in den Napf kommt, also ganz weich gekocht, eventuell püriert oder als Flocken, die in warmem Wasser aufgequollen werden.

 

12. Der Hund stammt doch vom Wolf ab, wieso sollte er dann ohne Fleisch überleben können?

Die Vorstellung, dass der Hund ein Wolf ist hält sich hartnäckig. Allerdings ist der Hund eine eigenständige Spezies und sollte nicht immer mit dem Wolf verglichen werden. Selbst über Generationen verwilderte Hunde werden nicht wieder zum Wolf, genauso wie Wölfe die von Hand aufgezogen werden, nicht zum Haushund werden.

Was ist artgerecht? Wer sich auf die Suche nach Antworten begibt, tut gut daran selbst in den Spiegel zu sehen, denn 99 Prozent des genetischen Erbguts von Mensch und Schimpanse sind identisch, genau wie beim Hund und Wolf. Aber wer kommt auf die Idee uns Menschen ständig mit den Schimpansen zu vergleichen? Der Hund ist kein Wolf mehr, genau wie wir keine Schimpansen mehr sind.

Die übermäßige Fleischverfütterung ist durch die aus dem Wohlstand der Bevölkerung entstandenen Futtermittelindustrie vor ca. 30-40 Jahren in den Vordergrund gerückt. Diese Firmen haben durch gezielte Marketingkampagnen die Idee ins Leben gerufen, dass der Hund noch immer ein Wolf ist und riesige Mengen Fleisch verzehren sollte um gesund zu bleiben. Der Hintergrund war, dass man somit lukrativ Schlachtabfälle und auch Nebenerzeugnisse aus der Getreideverarbeitung entsorgen konnte. Beim Menschen kennen wir ja auch die Geschichte, dass man am besten einige Liter Kuhmilch am Tag trinken sollte um gesund zu bleiben. Das dem nicht so ist, wurde mittlerweile durch unzählige Studien belegt.

Gerd Leder, ein Biologe und Rassenexperte, der sich auch mit wildlebenden Hunden durch Beobachtungen befasst, sagt z.B. dazu:

“Im Gegensatz zur komplett veganen Hundeernährung hat eine vegetarische oder überwiegend vegetarische Fütterung in vielen Teilen der Erde Tradition. Das Hauptfutter vieler Hunde, die in verschiedenen landwirtschaftlichen Systemen eingebunden sind, besteht aus Brei. Dieser wird in Russland oft aus Buchweizen (russ. „Kascha“), in der Türkei aus Gerstenmehl, in Nordafrika aus Hirse und in Indien aus Reis hergestellt, indem man ihn kurz mit Molke aufkocht, oder mit kochendem Wasser überbrüht. Je nach Verfügbarkeit werden verschiedene Milchprodukte eingerührt. Auch in Deutschland war das Hauptfutter für arbeitende Hütehunde bis vor ca. 40 Jahren der Haferschrotbrei.”

 

13. Können Phytoöstrogene aus dem Soja bei Hunden zum Problem werden?

Phytoöstrogene sind pflanzliche Hormone, welche im Körper eine östrogenartige Wirkung entfalten. Sie können entweder das körpereigene Hormon nachahmen oder den Rezeptor blockieren. Dadurch greifen sie in den Stoffwechsel des Organismus ein. Mögliche Folgen sind unter anderem Unfruchtbarkeit, verzögertes Einsetzen der Pubertät, ein anfälliges Immunsystem und eine geringere Körpergröße.

 

14. Woher weiß ich welches fleischlose Fertigfutter aus ernährungsphysiologischer Sicht geeignet ist und alle Nährstoffe abdeckt?

Bei einem Fertigfutter empfehlen wir auf biozertifiziertes Futter zu achten, wenn möglich mit regionalen Zutaten. Außerdem sollten keine billigen Füllstoffe verwendet werden und jede Zutat transparent für den Endkunden deklariert sein. Auch ist es sinnvoll, sich die Nährstoffzusammensetzung, sowie die Fütterungsempfehlung bzw. Hinweise des Herstellers anzuschauen und an den Bedarf des eigenen Hundes anzupassen. Da bei biozertifizierten Futtermitteln einige Mineralstoffe nicht zugesetzt werden dürfen, ist eine Supplementierung zum Beispiel mit unserem naftie nutri completti empfehlenswert.

 

15. Woran erkenne ich Lebensmittelallergien beim Hund? Haben auch Hunde zB Glutenunverträglichkeit?

Eine Futtermittelunverträglichkeit kann die Ursache für diverse Krankheitsbilder sein und ist oft schwer zu diagnostizieren. Mögliche Symptome können Ohr- oder Augenentzündungen, häufiger Durchfall, Analdrüsenprobleme und diverse Hautprobleme wie Juckreiz oder Haarausfall sein. Der Auslöser lässt sich nicht immer über eine Ausschlussdiät finden. Auch ein geschwächtes Immunsystem und eine angeschlagene Darmflora spielen eine wichtige Rolle – deshalb bringen eine alleinige Futterumstellung oder die Unterdrückung der Symptome z.B. durch Medikamente oft nicht das erwünschte Ergebnis. Hier ist eine ganzheitliche Betrachtung des gesamten Organismus sinnvoll. Zusätzlich sollte beachtet werden, dass auch andere Faktoren, wie Medikamente, zu häufige Impfungen und Umweltgifte eine große Rolle spielen.

 

16. Können Sie einen Nährstoff-Vergleich aufführen? Also vegane Ernährung im Vergleich zu Nass/Trockenfutter (KH, Zucker, Fett,…)?

Übrigens: wer neugierig geworden ist, bekommt mit dem Code “DARIADARIA” auf naftie-shop.de einmalig 15% auf die Bestellung! Ich möchte mich an dieser Stelle auch sehr herzlich bei naftie und Tierärztin Carina Eggers für die ausführliche und kompetente Beratung und Zusammenarbeit bedanken!

 

// In Zusammenarbeit mit naftie.de //