Dariadaria Guide To Bali

Mein Bali Guide dürfte sich eigentlich gar nicht Bali Guide nennen, eher Mini-Guide, weil ich a) nur drei Wochen in Bali war und b) nur einen winzigen Bruchteil der Insel gesehen habe. Trotzdem möchte ich einige eurer Fragen vesuchen mit diesem Guide zu beantworten.


 

WHEN TO GO

In Bali gibt es zwei Jahreszeiten: Regenzeit und Sommer. Man sagt, dass die Regenzeit ca. von Oktober bis März geht und die Sommermonate von April bis September. High Season ist auf Bali Juli, August – da würde ich auf keinen Fall hinfahren. Und mir ist aufgefallen: ganz viele haben Angst vor der Regenzeit. Wer noch nie in Asien war, muss wissen: Regenzeit bedeutet nicht, dass es die ganze Zeit regnet (auch wenn die Handy Wetter-App das anzeigt). Wenn man Glück hat, regnet es vielleicht einmal am Tag, fünf Minuten bis eine Stunde, es kann auch mal drei mal am Tag regnen, oder 5 Tage gar nicht. Ich war vom 9. Februar bis 2. März dort und habe sehr wenig Regen erwischt, in der ersten Woche etwas mehr (jeden Tag max. ein mal), dafür dann aber 7 Tage gar nicht. Selbst wenn es regnet: der Regen tut gut, denn es kann so heiß werden (Bali ist sehr nah am Äquator), dass der Regen eine willkommene Abkühlung und frischere, unbelastete Luft bedeutet. Ich persönlich kann Februar als Reisezeit sehr empfehlen, vor allem weil es da bei uns noch richtig ungemütlich ist.

 

HOW TO GET AROUND

Bali hat eine sehr ausgebaute Infrastruktur für TouristInnen. Es ist total leicht von A nach B zu kommen, entweder mit einem Taxi oder einem Transport Service wie GoJek. Ich kann jedem empfehlen, ein Moped zu mieten. Das kostet zwischen 40.000 und 70.000 IDR pro Tag (ca. 3€ bis 5€) und man ist super flexibel, schnell und mobil. Auf Bali gibt es zwar Linksverkehr, man hat den Dreh aber schnell raus, solange man vorsichtig fährt. Was mich jedoch überrascht hat, wie viele Touristen ohne Helm fahren. Wenn man in Europa Helm trägt, sollte man das auch auf Bali. Kein Kopf ist härter als der Asphalt.


 
 
WHERE TO GO

Die Frage ist schwierig zu beantworten, da ich nicht überall war. Grundsätzlich gilt: Kuta (im unteren Drittel der Insel) ist die Touristen-Hochburg, da wollt ihr nicht hin. Uluwatu, südlich von Kuta, ist sehr schön und wer es noch untouristischer mag, der fährt in die Berge im Norden oder nach Amed in den Westen.

Rund um Bali sind zig Inseln, angefangen von der Nahe gelegenen Nusa Penida, hin zu den berühmten Gili-Islands (ein informativer Link dazu) und Lombok. Ich selbst habe mich gegen die Inseln entschieden, weil ich einfach keine langen Bootsfahrten auf mich nehmen wollte. Von Mitreisenden wurde mit Nusa Lembongan empfohlen, allerdings eher für Pärchen, nicht für Alleinreisende.

Ich war eine Woche in Uluwatu im Rapture Surf Camp, zehn Tage in Ubud und drei Tage in Canggu.

 

UBUD

Ubud war mein persönliches Highlight. Bevor ich dorthin fuhr, holte ich Meinungen ein, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Entweder man hasst oder man liebt Ubud. Ich persönlich habe mich verliebt, es aber mit Vorsicht genoßen.

Ubud ist ein kleiner Ort abseits der Küste, im Inselinneren. Meine Mutter war dort vor 25 Jahren, es gab nur Reisfelder und keine Elektrizität, kleine Straßenimbisse wurden mit Öllampen beleuchtet. 2006 schrieb Elizabeth Gilbert dann den Roman “Eat, Pray, Love”, der 2010 verfilmt wurde und zum Touristenboom in Ubud führte, da ein Teil der Handlung dort stattfand.

Ubud Hauptstraßen sind Katastrophe und zum Kotzen. Pardon my french. Tourismus hat einen großen Teil des Orts aufgefressen. ABER: man muss Ubud kennenlernen. Kaum fährt man etwas weiter aus dem Zentrum, nach Penestanan, hat man mehr Reisfelder, süße, kleine Cafés, lokale Restaurants, mehr lächelnde Menschen.

Ubud ist eine spirituelle Blase, mit zig Aktivitäten für Menschen, wie mich, die großen Wert auf Spiritualität legen. Es gibt sehr viele, sehr gute Yoga Studios, Zeremonien, an denen man teilnehmen kann und wirklich gutes, (roh) veganes Essen.
 
♥ Meine Highlights in Ubud ♥

– Eine Yoga Stunde bei Intuitive Flow (bei Kay, Anu oder Putu)
– Ecstatic Dance im Yoga Barn (findet Freitags und Sonntags statt, Sonntags gefiel mir besser. Unbedingt 1,5 Stunden vorher da sein, damit man noch einen Platz bekommt)
– Die vegane Rohkost Lasagne (gibt es immer am Mittwoch) und Ocean Bowl (add Tempeh!) im Sayuri
– Ein Event im Akasha besuchen
– Einer Kakao Zeremonie beiwohnen
– Die Rohkost Pizza im Alchemy
– Essen im Kafe, Moksa, Earth Cafe, Clear Cafe
– Madu im The Seeds Of Life
– Der Campuhan Ridge Walk zu Sonnenaufgang
– Den Food Truck besuchen
– Vor 6 Uhr auf den Ubud Market gehen und die Locals beim Einkaufen beobachten
– Shopping auf der Hanoman Street oder Monkey Forrest Road (Rugu Active hat tolle Yoga Sachen)

Kann man auslassen:

– Den Affenwald (Tiere, die provoziert werden, bis sie aggressiv werden, sehr unangenehm)
– Ubud Yoga House (das Studio ist wunderschön, die Stunde dort fand ich aber nicht gut)
– Die touristischen Reisterrassen (Tegalang) Untertags besuchen
– Tegenungan Wasserfall (war ok, aber auch sehr touristisch)
– Ubud Palace (sehr klein, gibt nicht viel zu sehen)

Where to stay in Ubud:

Gewohnt habe ich in Ubud in einem Airbnb (klickt hier, wenn ihr noch nicht auf Airbnb registriert seid und einen 30€ Gutschein haben wollt), welches allerdings inzwischen geschlossen ist. Ich habe ca. 28€ die Nacht gezahlt für ein privates Doppelzimmer mit Bad und WC, Pool war bei der Unterkunft auch dabei. Man kann in Bali locker Homestays für 9€ die Nacht finden, aber auch super luxuriös für 100€ pro Nacht absteigen. Je nach Geschmack.

Wenn ich nochmal in Ubud wohnen würde, würde ich mir in Penestanan eine Unterkunft suchen (wenn man einen Roller hat), sonst ist die Gegend um die Hanoman Street sehr beliebt.

 

 

CANGGU

In Canggu verbrachte ich die letzten drei Tage meiner Reise. Im Vorfeld wurde meine Erwartungshaltung an den Ort sehr gehoben, da alle davon schwärmten. Ich persönlich muss zugeben, dass Canggu gar nicht meins war. Ich fand es im Gegensatz zu Ubud viel touristischer, viel oberflächlicher, hatte das Gefühl, dass es vor allem um “Looks” geht. Canggu ist aber super zum Surfen oder wenn man gerne Party macht. Es wimmelt vor kleinen Cafés, Lokalen und Läden. Mir fehlte, im Gegensatz zu Ubud, etwas Kultur und Tiefgang.


♥ Meine Highlights in Canggu ♥

– Nori Bowl im Shady Shack
– Eine Yoga Stunde mit Octavio im The Practice
– Eine Yoga Stunde mit Bernd im Desa Seni
– Das indonesische, vegane Buffet bei Oma Jamu
– Indonesische Jungdesigner unterstützen bei It Was All A Dream
– Essen im Peloton Supershop
– Am Seseh Beach Müll aufsammeln

Kann man auslassen:

– Echo Beach (sehr touristisch)
– Old Man’s (auch sehr oberflächlich, touristisch)
– Tanah Lot Tempel (schön anzusehen, aber auch sehr touristisch)

Where to stay in Canggu:

Ich habe im Jungle Room gewohnt (Disclaimer: ich durfte dort kostenlos wohnen) und war restlos begeistert. Es ist eine ganz kleine Anlage mit 8 Zimmern in hundert Jahre alten, balinesischen Holzhäusern. Die Unterkunft ist auf ökologischen Standards aufgebaut, alle Produkte sind biologisch, es gibt (kostenlose) Yoga Stunden und das Essen an der kleinen Juice Bar Großteils vegan. Ich habe im Ethnic Wooden House gewohnt und es GELIEBT.

SUSTAINABILITY IN BALI

 

Ein Guide über Bali kann nicht veröffentlicht werden ohne ein Wort zu den verheerenden Zuständen, die der Tourismus dort angerichtet hat, zu verlieren. Indonesien gehört zu den korruptesten Ländern der Welt, das große Ausmaß wird einem klar, wenn man die Zusammenhänge zwischen dem Abholzung des Regenwald Sumatras und korrupten PolitikerInnen näher ansieht. In Bali gibt es keine richtige Mülltrennung, der meiste Müll landet also in sogenannten landfills, Mülldeponien zu Deutsch.

In Bali gibt es seit 1970 Tourismus, die Folgen sind also heute, über 40 Jahre später, überall zu sehen. Gerade in touristischen Gegenden wurden zig Hektar an Reisfeldern und Land gegen Hotelkomplexe eingetauscht, ein Zimmer eines 4-Sterne Hotel verbraucht ca. 300 Liter Frischwasser pro Tag und das auf einer Insel, auf der Wasserknappheit herrscht. Die Tourismusbranche verbraucht somit über 65% des auf der Insel verfügbaren Frischwassers. Man nimmt Menschen, die dort leben, die die Insel ihre Heimat nennen und Wasser auch für landwirtschaftliche Betriebe brauchen, eine der wichtigsten Ressourcen weg.

Jedes Jahr werden über 700 Hektar Land (und Bali ist eine sehr kleine Insel) in Hotels umgewandelt, Großteils Luxushotels. Eine Statistik besagt, dass täglich 13,000 Kubikmeter Müll in Deponien landen, weniger als die Hälfte wird recycelt. Mehr zu den Folgen des Tourismus könnt ihr hier lesen.

Was ihr tun könnt: unterstützt kleine Betriebe, Homestays. Schlaft in keinen Luxushotels. In vielen Restaurants, vor allem in Ubud, gibt es zig Initiativen, Müll zu vermeiden. Es werden zum Beispiel keine Strohhalme oder nur Strohhalme aus Bambus oder Glas ausgegeben. Unterstützt nachhaltige Betriebe, aber seid vorsichtig, denn nicht alles was sich grün anmalt, ist grün. Mehr dazu hier. Ihr könnt auch freiwillig bei einer NGO helfen, am Besten für einen längeren Zeitraum.

Unterstützenswerte NGO’s auf Bali:

Walhi: die älteste Umweltschutzorganisation Balis
Bye Bye Plastic Bags: Eine Organisation, die versucht Plastiktüten auf Bali abzuschaffen.
One Island One Voice: Organisieren Beach Clean-Ups
BAWA: die Bali Animal Welfare Association, welche sehr tolle Arbeit leistet. Ich habe vor Ort mit ihnen zusammengearbeitet, mehr dazu werdet ihr bald lesen/sehen.

Mehr NGO’s findet ihr auf dieser Liste.